Rur Ufer Radweg

Ein Fluss drei Länder

Mich verlangt es nach ein wenig mehr Bewegung, so dass ich mich auf den Weg zum höchsten Punkt Belgiens, dem „Signal de Botrange“ (694 Meter) mache, wo meine Tour beginnen soll.

Vom 25 Meter hohen Aussichtsturm bietet sich ein traumhafter

Weitblick über das Venn mit seinem Hochmoor.

Eine knappe Woche wollte ich Urlaub machen

nur wo wusste ich noch nicht. Im „Regal der Wünsche“ wurde ich fündig. Ich habe es mir für solche Gelegenheiten angelegt und fülle es immer wieder mit Ideen in Form einer Notiz. Schon mal landet hier auch ein Reiseführer. Eine knappe Woche Zeit schreit nicht gerade nach einer langen Anreise, direkt vor der Haustüre sollte es aber auch nicht sein, das war mir einfach nah. Mit seinen knapp 180 Kilometer bot sich der RurUfer Radweg an. Die Ausrüstung war schnell gepackt, während der Akku über Nacht geladen wurde, bevor ich mich am folgenden Morgen auf den Weg machte. Das Quellgebiet der Rur ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zu erreichen. Ich wähle eine Anfahrt über Aachen Hauptbahnhof. Von hier aus folge ich dem VennbahnRadweg (Sehr gut ausgebauter Bahntrassenradweg mit wenig Steigung) bis Kalterherberg. Als Alternative bietet sich für diese Strecke auch der RadBus, zumindest von April bis Oktober an.

Den Berg hinauf

Mich verlangt es nach ein wenig mehr Bewegung, so dass ich mich auf den Weg zum höchsten Punkt Belgiens, dem „Signal de Botrange“ (694 Meter) mache, wo meine Tour beginnen soll und in dessen Nähe der Rur Ufer Radweg beginnt. Vom 25 Meter hohen Aussichtsturm bietet sich ein traumhafter Weitblick über das Venn mit seinem Hochmoor. Direkt hinter dem Turm verewigte sich Generalleutnant Baron Baltia in einem Hügel. Dieser sollte den Botrange auf über 700 Meter erhöhen. Mein Weg führt mich durch ein Waldgebiet zurück Richtung Kalterherberg. Wer das Quellgebiet der Rur besichtigen möchte, kann dies ausschließlich zu Fuß unter Leitung eines Rangers des Naturschutzparks tun. Das Hohe Venn ist übrigens Teil des deutsch-belgischen Naturparks. In Kalterherberg lädt ein zum Restaurant umgebauter Wagon zur Rast ein, bevor es weiter in Richtung Monschau geht. Eindrucksvolle Perspektiven bieten sich aus Sicht des naturbelassenen Waldwegs hoch über der Rur. Die alte Tuchstadt Monschau ist zügig erreicht. Schnell einige Bilder machen, bevor ich sie wegen Überfüllung fast ebenso schnell wieder verlasse. Ich beschließe nochmals ohne Rad wieder zu kommen.

Zelten am Ufer des Rursees

Der Weg bleibt naturbelassen und fügt sich in seiner Form mit einigen Höhenmetern in die Landschaft ein. Am frühen Abend schlage ich mein Zelt am Rursee auf, genieße Aussicht wie Verpflegung und lasse den Tag langsam bei leicht aufkommendem Nieselregen vergehen. Die erste Nacht im Zelt war ungewohnt. Früh am Morgen fahre ich entlang des Rursees weiter, genieße die Aussicht und vermisse zugleich meinen Kaffee. Den erhalte ich bei bester Aussicht am Stauwerk des Rursees. Wer mag kann übrigens von Einruhr aus das Schiff bis zur Staumauer als entspannte Alternative wählen. Nach einer kurzen Pause überquere ich die Staumauer. Der Weg führt abwärts und ich lasse mich vorbei am Jugendstilkraftwerk in Richtung Heimbach rollen, einem alten Wallfahrtsort. Ein Besuch der katholischen Wallfahrtskirche mitsamt ihrer Pietà lohnt ebenso, wie ein Abstecher zur Burg. Aus einem lockeren Gespräch mit zwei Radfahrern ergibt sich schnell die weitere Strecke entlang der Ruhr, welche wir von nun an bis Roermond teilen wollen. Das Interesse gilt meinem E-Bike, einLEB 800 Premium von Velo-de-Ville. Einige Erweiterungen wie der 14-Gang-Rohloff-Naben-schaltung oder der Nabeldynamo mitsamt Lichtanlage von SON machen das Fahren einfach angenehmer. Durch die laufende Unterhaltung verfliegen die Kilometer wie im Flug, so dass wir uns ein wenig wundern als beeindruckend Burg Nideggen vor uns in die Höhe ragte. Ein Abstecher nach Nideggen gewährt Einblicke in die historische Stadt- und Burganlage. Entlang der Ruhr führt uns der Weg heute bis Düren, wo wir am Echtzer See eine passende Möglichkeit finden unser Zelt aufzustellen. Während uns der Tag mit Sonne verwöhnte, bringt die Nacht Regen. Am nächstem Morgen fahren wir nach einem ausgiebigen Frühstück auf dem Weg zur Rur wieder der Sonne entgegen. Kurz hinter Düren, nach Querung der A4, bietet sich ein Abstecher zum nahegelegenen Tagebau Hambach an. Vom Aussichtspunkt erhält man einen Eindruck, welch ein riesiges Loch ein Abbau der Braunkohle in der Natur hinterlässt. Wir halten uns entlang der Rur Richtung Jülich, passieren das dort ansässige Kernforschungszentrum und rollen gemütlich bei herrlichstem Wetter weiter. Kurz nach Hückelhoven müssen wir dann doch noch ein wenig mehr in die Pedale treten. Eine breite Wolkenfront holt uns langsam ein und erreicht uns kurz vor der niederländischen Grenze in Effeld. Wir beschließen die kommende Nacht im Hotel zu verbringen.

Die Rurmündung ist erreicht

 

Der nächste Morgen lässt nichts Gutes erhoffen. Grau in Grau gestaltet sich die Aussicht aus dem Frühstücksraum des Hotels. Einige Brötchen und eine Stunde später klart es auf. Wir passieren traumhafte Dörfer und erreichen schließlich bei herrlichstem Sonnenschein Roermond. Was anfangs ein unscheinbar fließendes Gewässer als Rur kaum auszumachen war, mündet hier in voller Breite in die Maas, um über sie die Nord-see zu erreichen. Auch mein Weg und der meiner Resegefährten trennt sich. Natur, Bewegung und die nette Atmosphäre haben ihre Wirkung gezeigt und so fahre ich, während die Beiden ihren Weg nach Nijmwegen mit dem Rad fortsetzen, wieder mit „geladenen Batterien“ mit dem Zug nach Hause.

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